19.06.2010 | Autor: Jitka Mladkova
In tschechischen Säuglingsheimen sind landesweit ungefähr 1.800 Babies und Kleinkinder untergebracht. Zu hoch ist aber auch die Gesamtzahl der Kinder und Jugendlichen, die derzeit in über 220 Kinderheimen und ähnlichen Ersatzerziehungseinrichtungen ihr Dasein bis zum 18. Lebensjahr fristen müssen.
Laut einer Studie vom Vorjahr leben in Tschechien rund 7.500 Kinder langfristig - im Schnitt also 14,5 Jahre - in einem Heim. Damit befindet sich Tschechien europaweit auf einer Spitzenposition und wurde sowohl von der EU als auch der UNO kritisiert.
Věduna Bubleová, die Leiterin des Prager Zentrums für Ersatzelternpflege, ist betroffen: "Das ist ein trauriges Primat in der Tschechischen Republik. Umso mehr noch, weil man hierzulande auf eine alte Tradition der Ersatzfamilienpflege zurückblicken kann." Außerdem hätten sich hierzulande vor mindestens 40 Jahren herausragende Kinderpsychologen und andere Persönlichkeiten für verschiedene Alternativprojekte eingesetzt, damit verlassene Kinder nicht lange in den Kinderheimen bleiben müssten. [...]
Seit dem Jahr 2000 liefe nämlich der Adoptionsprozess hierzulande im Einklang mit dem Haager Übereinkommen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Maßnahmen zum Schutz von Kindern. Aus dem Ausland beämen sie oft Rückmeldungen von den Adoptiveltern, dass aus den Kindern selbstbewusste, wunderbare junge Menschen heranwüchsen.
Änderung dringend notwendig
In absehbarer Zeit werden die vielen Kinderheime in Tschechien ganz bestimmt nicht geschlossen. Umso dringender ist es aber geworden, sich mit einer prinzipiellen Änderung und den konkreten Aufgaben dieser Einrichtungen zu beschäftigen.
Das tschechische Fürsorgesystem für Kinder, die in Kinderheimen leben, schneidet im internationalen Vergleich nicht gut ab. Allein schon wegen der hohen Anzahl von Kindern im Alter bis drei Jahren.
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http://www.euranet.eu/ger/Heute-in-Europa/Heute-in-Europa/German/Kinderheime-in-Tschechien
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